Am Sonntagmorgen übte die Burscheider Feuerwehr den Ernstfall. Übungsobjekt war dabei der Zustellstützpunkt der Deutschen Post
Burscheid - Das es heiß her gehen kann, wenn viele Pakete und Briefe ihren Empfänger erreichen müssen ist vor allem zum Jahresende hin bekannt. Weihnachtswünsche- und Grüße stapeln sich neben allgemeinen Bestellungen und unerwünschten Rechnungen. Damit man im Ernstfall gut gerüstet ist, übte der Löschzug Stadtmitte am Sonntagmorgen im 2022 neu errichteten Zustellstützpunkt der Deutschen Post im Gewerbegebiet Straßerhof.
Übungsszenario war den Teilnehmern unbekannt
Bis kurz vor Ausrücken war das geplante Szenario, wie auch das Übungsobjekt selbst den Teilnehmern nicht bekannt. Erst mit dem fiktiven Alarm erhielt man die Adresse und ein Einsatzstichwort. „Bei Einsatzübungen wird das geplante Szenario bewusst geheim gehalten werden. Die Einsatzkräfte sollen sich nicht im Vorfeld darauf einstellen können. Bekannt ist nur, dass es eine Einsatzübung geben wird“ erklärt Jens Knipper von der Burscheider Feuerwehr. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte machte sich dennoch leichte Aufregung breit. „Oh ha, da scheint es wirklich zu brennen. Sicher, dass es doch nur eine Übung ist?“ erzählt eine Einsatzkraft.
Rauch und Nebel sorgen für realistische Eindrücke
„Mit Nebelmaschine und Rauchpatronen sollen die Übungsgegebenheiten realitätsnaher wirken“ erklärt Jens Knipper. Und das hat funktioniert. Selbst in internen Kreisen der Burscheider Post machte schnell die Meldung die Runde, es würde am Arbeitsplatz brennen. „Auch seitens der Postmitarbeiter haben wir versucht, dass es geheim bleibt. Nur ein kleiner, ausgewählter Kreis war eingeweiht“ so Knipper weiter. Aber nicht nur Rauch und Nebel sollten den Stresspegel erhöhen. Kurzerhand wurde den Einsatzkräften mitgeteilt, dass die mitgeführte Drehleiter außer Betrieb gegangen sei. Also musste schnell Ersatz geschafft werden. So wurde kurzerhand die Odenthaler Feuerwehr mit ihrer Drehleiter nachalarmiert. Auch hier gab es große Augen, als das Fahrzeug plötzlich um die Ecke bog.
Nachbarwehr hilft den Burscheider Einsatzkräften
„Im Vorfeld hatten wir eine Anfrage an die Kameraden aus Odenthal gestellt. Diese waren begeistert und sagten uns sofort ihre Teilnahme zu. Auch das ist wichtig, denn im Ernstfall würden wir auch auf mehrere Wehren aus dem Umkreis zurückgreifen müssen.“ so Knipper. Wie es sich für Profis gehört, ging alles ganz schnell. Fahrzeuge in Stellung gebracht, Schläuche verlegt, Atemschutz angelegt. Dann ging es auch schon rein ins verrauchte Gebäude. Dort galt es, eine Mitarbeiterin zu suchen und zu retten. Dies gelang den Einsatzkräften und nach rund 60 Minuten war die Übung beendet. Übungsleiter Rüdiger Brock zeigte sich sehr zufrieden. „Es gab hier und da zwar kleine Fehler, aber dafür üben wir. Es ist auch toll, dass wir solch ein Übungsobjekt nutzen durften. Das ist nicht selbstverständlich!“ so Brock. „Der Kontakt zur Post entstand einen Feuerwehrkameraden. Seine Partnerin arbeitet bei der Deutschen Post in Burscheid und so kam die Idee auf, die Anfrage zu stellen. Das verlief reibungslos. Wir mussten zwar ein paar Stellen abtelefonieren, aber seitens Post gab es sehr schnell grünes Licht!“ ergänzt Jens Knipper. Auch die Übungsteilnehmer zeigten sich begeistert, wie es bei der Post im Hintergrund abläuft. „Man macht sich darüber keine Gedanken, was das für ein logistischer Aufwand ist. Auch die ganze moderne Technik, die E-Fahrzeuge. Hoffen wir mal, dass es nie zu einem wirklichen Brand kommt.“ erzählt einer der Teilnehmer.
Einsatzfotos Innenstadt:
Hinweis für Medienvertreter:
Die nachfolgend gezeigten Bilder dienen nur zur veranschaulichung unserer Arbeit und sind nicht für kommerzielle Zwecke freigegeben!